Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens

Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens
Auditorium Netzwerk Fachkongresse Kongresse 1997
10 Produkte gefunden
Sortierung:
Unheimliche Geschichte-Geschichten - Die verheimlichten Spätfolgen von NS-Zeit und tabuisierten Ereignissen Dr. Almuth Massing: Spätestens seit der kontroversen Diskussion von Goldhagens "Hitlers willige Vollstrecker" müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das Erbe der Vergangenheit weiterhin durch unbewusste - auch bewusste - Tradierungen und unbewusste Identifizierungen weiterhin wirksam und damit in mannigfaltigsten Symptombildern und Verstörungen aufzuspüren ist. Eine weitere Begründung, dass die Chance nicht vertan werden darf, unserer "unheimlichen Geschichte" Be-Achtung zuzuwenden, liegt in der Tatsache, dass die Zeugen - Opfer, Täter, Mitläufer - bald nicht mehr nach ihren "verheimlichten Geschichten" befragt werden können, da sie verstorben sind...
Prof. Dr. Rainer Krause: Ausgehend von der therapeutischen Beziehung und ihrer grundlegenden Andersartigkeit zu anderen Beziehungen, wird die Situation, in der die psychoanalytische Theorie entstand, untersucht. Es werden die verschiedenen Modi der Verarbeitung in der Forschung und der Psychotherapie/Psychoanalyse und ihre partielle Vereinbarkeit besprochen (Beobachtung, Empathie, Bedeutungsaufhellung). Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 283 Min. auf 5 DVDs oder als Sofortdownload (543 MB video)
Dr. Hildegund Heinl: Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf der Beziehung von seelisch-körperlicher Traumatisierung im Lebensverlauf einerseits und der chronischen Schmerzkrankheit des Bewegungssystems andererseits als eine der Ausdrucksformen für unbewältigte traumatische Erfahrungen. Seelische und körperliche Misshandlung, seelische und körperliche Vernachlässigung, emotionale und sexuelle Ausbeutung, Armut und Krankheit in der Familie gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren, die den Entstehungsprozess einer chronischen Schmerzkrankheit begünstigen. Die Referentin stellt vielfältige kreative, diagnostische und therapeutische Zugangswege zum Patienten und seiner traumatischen Erfahrung anhand von Einzelfallbeispielen und Bildmaterial dar. Die dargestellten Fälle sollen ermutigen, von der weit verbreiteten resignativen Einstellung zur Schmerzkrankheit als Schicksal, "mit dem man leben muss", hin zu einer Hoffnung auf Linderung, vielleicht auch Heiliung , sich auszurichten...
Eine Spurensuche Dr. med. Anita Eckstaedt: Vortrag und Diskussion zum Leitthema "Das Trauma". Dr. med. Anita Eckstaedt vertieft sich auf die traumatischen Folgen des Nationalsozialismus anhand mehrerer Fallbeispiele bestehend aus Gesprächen mit Patientinnen und Patienten aus ihrer Praxis. Vortrag und Diskussion im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 120 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (349 MB video)
Prof. Dr. Jürgen Körner: Behandlungsgeschichten lassen sich wie eine Novelle lesen: Sie erzählen von einer menschlichen Begegnung, in der sich etwas Neues, "Unerhörtes" ereignete, eine Episode im Leben zweier Menschen, die in beiden auch ihrem Ende fortwirkt. Während eine Novelle sich selbst zu erzählen scheint, wendet sich eine Behandlungsgeschichte (fast) immer an einen, wenn auch abwesenden Leser. Und während der Autor einer Novelle so tun darf, als verfolge er selbst keinerlei Absicht, dürfen wir dem Erzähler oder dem Schreiber einer Behandlungsgeschichte regelmäßig unterstellen, dass er uns - zumindest indirekt - etwas Bestimmtes mitteilen will. Vielleicht möchte er uns mit Hilfe der Behandlungsgeschichte von seiner psychodynamischen Hypothese überzeugen, im anderen Falle ist es ihm daran gelegen, seine fachliche Qualifikaton nachzuweisen...
Lebensgeschichte(n) im szenischem Handeln Dr. Grete Anna Leutz: Im Psychodrama wird das Narrativ durch szenische Darstellung vertieft und erweitert. Das spontane szenische Handeln aktualisiert Körpererinnerungen u.a auch an vorsprachliche Lebenserfahrungen, die sich einer rein erzählenden Wiedergabe om Allgemeinen entziehen würden. Ihre Bewusstmachung und Integration in die Lebensgeschichte wird therapeutisch als wichtig erachtet. Im Narrativ enthaltene Entwürfe für künftiges handeln können im Psychodrama zusätzlich auf die Realitätsprobe gestellt und gegebenenfalls eingeübt werden. Das Narrativ setzt sowohl in verbaler als auch geschriebener oder szenischer Darstellung für den Erzähler einen rezipierenden Mitmenschen voraus. Im Sinne Morenos darf es als "Einladung zu einer Begegnung" verstanden werden...
Erzähltes, Verschwiegenes, Mythen und Geheimnisse in der Familientherapie Dr. Terje Neraal: Zunächst springt einem das Gegensätzliche zwischen Mythen und Geheimnissen ins Auge: Bei den Mythen handelt es sich um eine spezielle Art von Erzählungen, während es bei den Geheimnissen um Verschwiegenes geht. Bei näherer Betrachtung werden jedoch Gemeinsamkeiten deutlich. Sowohl bei den Mythen, als auch bei den Geheimnissen geht es um die Frage: Wieviel Wahrhaftigkeit können wir uns selbst erlauben, wieviel Wahrheit können wir den anderen zumuten? Denn bei Mythenbildungen handelt es sich um eine Verfälschung der Wahrheit, bei der Geheimhaltung wird sie jemanden vorenthalten. Von daher liegt es nahe zu vermuten, dass die Wahrheit deswegen verdreht oder verschwiegen wird, weil sie Angst macht, und dass Mythen und Geheimnisse Schutz- und Abwehrfunktionen erfüllen...
Prof Dr. Dirk Zimmer: Wesentliches Kennzeichen einer modernen kognitiven Verhaltenstherapie ist die Überlegung, wie neue Lernerfahrung auf der affektiven, kognitiven und Verhaltens-Ebene innerhalb und außerhalb der therapeutischen Beziehung angeregt werden können. Diese zukunftsweisende Aufgabe ist in der Regel nur möglich auf der Basis eines guten Verständnisses der zentralen kognitiv-emotionalen Schemata und ihres biographischen Hintergrundes. Aktuelle emotional bedeutsame Situationen sind daher häufig Anlass, Brücken zwischen gegenwärtigen Konflikten und frühen Erfahrungen zu schlagen und gezielt Erzählungen anzuregen. Der Wahrheitsgehalt der Rekonstruktion der eigenen Geschichte ist dabei weniger im Vordergrund als die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen und auftauchenden Bildern. Diese Auseinandersetzung mit alten Bildern und Überzeugungen kann deutlich machen, wo wichtige Schritte vermieden wurden und Freiheiten eröffnen, diese zu wagen...
Eröffnungsvortrag Prof Dr. Rainer Krause: Ausgehend von dem amerikanischen Bestseller "Die therapierte Erinnerung. Vom Mythos der Verdrängung bei Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs" wird das Problem des sogenannten "false memory syndroms" und der damit verbundenen Gedächtnismodelle aufgerollt. Anhand zweier klinischer Episoden mit "Amnesien" wird die Frage diskutiert, welche Art von Schlussfolgerugen man aus der klinischen Situation in Bezug auf die Faktizität von Erinnerungen bzw. vormals verdrängten Erinnerungen machen kann. Daran anschließend wird eine Synopsis über die modernen Gedächtnisvorstellungen, die Bedeutung des Traumas und von Dissoziationen im Rahmen dieser Gedächtnisvorstellungen und die wesentlichen Unterschiede zum klassischen psychoanalytischen Gedächtnismodell Freuds diskutiert. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 15. - 25. April 1997, ca. 60 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (118 MB video)
Die Religionskritik Sigmund Freuds ist eine Herausforderung an die Religion, dass diese nicht stecken bleibt in einer infantilen Projektion der Vaterfigur auf Gott. C. G. Jungs Psychologie und die transpersonale Psychologie sehen die Religion wesentlich positiver. Sie haben den therapeutischen Wert von Glauben und Meditation gesehen. Alle drei Richtungen leisten ihren Beitrag zu einer therapeutischen und befreienden Religion und zu einer mystischen Dimension des Glaubens. (1997, 60 Min. auf 1 CD oder, als Sofortdownload (71 MB audio))