Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens

Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens
Auditorium Netzwerk Fachkongresse 2011/10 - turmdersinne (Nürnberg)
4 Produkte gefunden
Sortierung:
Über einen menschenwürdigen Umgang mit Gewaltstraftätern KONGRESS-BESTSELLER Das geltende Strafrecht setzt Willensfreiheit voraus: Auch wenn ein Täter durch vielfältige Motive zur Tat gedrängt wurde, war er dennoch in der Lage, sich gegen diese Motive zu entscheiden. Für die Schuld eines Täters ist konstitutiv, dass er dies nicht getan hat. Dies begründet Strafe als Vergeltung und Sühne. Aus neurobiologisch-psychologischer Sicht ist dieser Schuldbegriff zweifelhaft. Menschen handeln aufgrund unbewusster oder bewusster Motive, die ihre Wurzeln in genetischen Prädispositionen, frühkindlichen Prägungserlebnissen, Erziehung oder Erfahrung haben. Gewaltstraftäter werden entweder durch ein Milieu konditioniert, das ihnen Gewalt als normal bzw. zweckdienlich vermittelt, oder sie haben genetische, neurobiologische und psychische Defizite, die sie zu reaktiv-impulsiven oder zu proaktiv-psychopathischen Tätern machen...
Der Vortrag erläutert neurobiologische Untersuchungen an psychopathischen Gewaltstraftätern, die „neuronale Stille“ im Furcht-Erwartungssystem des Gehirns bei diesen Personen fanden. Ein weiteres Experiment fand deutlich reduzierte Aktivierung in spezifischen frontalen Hirnregionen bei Beobachtung der Leiden anderer. Diese Hirnregionen wurden mit einem neuen Verfahren zur Selbstregulation spezifischer, umschriebener Hirnregionen aus ihrem „stillen“ Zustand geweckt. Die Trainingszeiten bei kriminellen Psychopathen sind zwar länger, aber alle können diese Hirnregionen wieder aktivieren, was für deren Änderbarkeit durch instrumentelles Lernen spricht. Vortrag beim Symposium turmdersinne "Verantwortung oder Illusion? Moral, Schuld, Strafe und das Menschenbild der Hirnforschung" vom 14. - 16. Oktober 2011 in Nürnberg, ca. 40 Min. auf 1 CD oder 1 DVD oder als Sofortdownload (50 MB audio, 292 MB video)
Wir können frei sein, auch wenn unsere Entscheidungen auf neuronalen Prozessen beruhen Viele Neurowissenschaftler bestreiten, dass wir über einen freien Willen verfügen. Eines ihrer Argumente lautet, dass unsere Entscheidungen gar nicht von uns selbst, sondern von unseren Hirnen gefällt werden. Wer so argumentiert, setzt aber voraus, dass es eine Konkurrenz zwischen mir und meinem Hirn gibt. Und diese Annahme wiederum beruht auf einem Cartesischen Verständnis von Personen: Da gibt es auf der einen Seite meinen Körper, zu dem auch mein Hirn gehört, und auf der anderen Seite mich ? vielleicht sogar mein Ich. Doch dieses Verständnis ist falsch, und Willensfreiheit setzt nicht voraus, dass mein Ich Entscheidungen fällen kann unabhängig davon, was in meinem Hirn vorgeht. Vielmehr beruht Willensfreiheit darauf, dass ich zwei Fähigkeiten besitze ? die Fähigkeit, vor dem Handeln innezuhalten und zu überlegen, und die Fähigkeit, dem Ergebnis dieser Überlegung gemäß zu handeln...
Wie gehirnbiologisches Lernen stattfindet Der bekannten Neurobiologe und Psychologe forschte jahrzehntelang im Bereich der Verhaltensneurobiologie. In "Gehirnsteuerung als Psychotherapie" präsentierter eine biologisch fundierte Lerntherapie, die die menschliche Vorstellungskraft in hohem Maße miteinbezieht - bei hirnorganischen Störungen besonders wirksam, kann der Neurologe doch im Gehirn genau die betroffenen Areale feststellen. Bei Anfallpatienten konnte die Anzahl an Anfällen durch Sensibilisierung auf das Herannahen eines Anfalls und das Erlernen von Selbstregulationsmethoden signifikant reduziert werden. Wer einmal gelernt hat, das Gehirn zu beeinflussen und zu steuern, vergisst das nicht mehr. Die Methode wirkt auch bei emotionalen Störungen, denn bei Psychotherapie geht es ebenfalls um eine Veränderung von Hirnprozessen, die schließlich in einer Verhaltensänderung mündet...