Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens

Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens
Auditorium Netzwerk Fachkongresse 2000/04 - 50. Lindauer Psychotherapiewochen
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M.D. Prof. Otto F. Kernberg: Während Dichter und Philosophen schon immer und Soziologen und Psychologen in jüngerer Zeit dem Thema Liebe viel Aufmerksamkeit gewidmet haben, findet sich in der psychoanalytischen Literatur eher wenig über die Liebe. Auch gibt es eine Fülle von Studien, in denen die sexuelle Reaktion aus biologischer Sicht erörtert wurde, aber nur wenige Arbeiten befassen sich mit dem Aspekt ds subjektiven Erlebens. Bei meinen Versuchen, das Wesen der Liebe psychoanalytischen zu ergründen, geht es mir immer auch um die Beziehung der Erotik zur Sexualität. Gelingende reife Liebesbeziehungen mit erfüllter gemeinsamer Sexualität sind oft ein Balanceakt, da verinnerlichte Objektbeziehungen aus der Kindheit wach werden und zur Reinszenierung mit dem Partner drängen und in destruktive Konflikte münden können. Aggressive Aspekte der erotischen Paarbeziehung sind daher ein wichtiger Faktor in allen intimen sexuelen Beziehungen...
M.D. Prof. Otto F. Kernberg, M.D. Ethel Person, Prof. Dr. med. Jürg Willi: Rosmarie Welter-Enderlin leitet als Moderatorin das Thema aus paartherapeutischer Sicht ein. Sie stellt die Frage, warum Erotik und Sexualitätt so oft mit kaltem Wasser übergossen werden, wenn die Beziehung eines Paares verbindlich und alltäglich wird.Ethel Person beleuchtet die historische Perspektive verzerrter Machtverhältnisse in Liebe und Sexualität. Sie beschreibt die Trennung von romantischer Liebe (mit ihren repressiven Tendenzen) und sexueller Freiheit (mit der Angst vor emotionaler Leere) als Quelle von Konflikten. Die Pole "romantische Liebe" und sexuelle Freiheit sind nicht an sich antagonistisch, setzen jedoch die Überwindung verzerrter Machtverhältnisse in Liebe und Sexualität voraus. Jürg WIlli reflektiert den Beziehungsaspekt erotischer und sexueller Beziehungen. Erozische Liebe kann in Liebesspiel und Sexualität ihren reinsten Ausdruck finden...
Prof. Dr. phil. Rainer Krause, Prof. Dr. Ernst Pöppel, Prof. Dr. phil. Klaus E. Grossmann, Ph.D. Peter Fonagy: Otto Kernberg leitet als Moderator mit einem Statement über die Bedeutung von inneren Repräsentanzen für die Praxis der Psychotherapie aus psychoanalytischer und objektbeziehungspsychologischer Perspektive das Thema ein. Für Peter Fonagy sind "reflecting functioning" oder "mentalization" der Aktive Ausdruck von psychischen Fähigkeiten, die eng mit der Repräsentation des Selbst verbunden sind, wobei diese sowohl selbstreflektive sowie interpersonelle Anteile einschließen, die das Individuum befähigen, die innere von einer äußeren Realität zu unterscheiden. Rainer Krause geht u.a. auf die Bedeutung der Affekte ein, die als die psychischen Repräsentanzen von hierarchisch organisierten, aus dem Körperinneren und durch externe Reize aktivierbare zielorientierte Motivsysteme anzusehen sind...
Prof. Dr. phil. Verena Kast, PD Dr.rer.soc. Franziska Lamott, M.D. Michael Stone: Einleitend umreißt Ulrich Streeck als Moderator das breit gefächerte Thema der Aggressivität und Destruktivität im Hinblick auf seine klinische Bedeutung. Verena Kast spricht über den Sinn ärgermotivierter Aggression und greift dabei Gesichtspunkte von Selbsterhaltung, Selbstentfaltung, Grenzen und Verantwortung für die eigene Integrität sowie die Integrität anderer auf. Franziska Lamott berichtet anhand von Fallberichten über Frauen, die ihre Partner oder Kinder getötet haben und sich dabie mit der Spannung zwischen Aggression und Selbstzerstörung im Leben dieser Frauen und ihren lebensgeschichtlichen Traumatisierungn auseinandersetzen. Michael Stone spricht schließlich über biologische Aspekte der Aggression und beleuchtet deren Wechselwirkung mit psychologischen und soziologischen Umständen. Vortrag im Rahmen der 50...
Prof. Dr. phil. Rainer Krause, Prof. Dr. Fritz Simon, Prof. Dr. med. Ulrich Streeck Rainer Krause gibt zunächst eine Definition des Affektes als sozialem Prozess geben, um dann an Beispielen zu zeigen, wie diese sozialen Austauschprozesse das ubw. soziale Feld sowie das gegenwartsunbewusste als Indikator des Vergangenheitsunbewussten steuern, unter Hinweis auf Krankheitsspezifität interaktiver Prozesse und deren Behandlung. Ulrich Streeck stellt die Interaktion in den Mittelpunkt: Diese bzw. das interpersonelle Handeln ist von den analytischen Psychotherapien, die sich vorwiegend mit dem Innerseelischen beschäftigt haben, vernachlässigt bzw. nur unter dem Aspekt von Agieren behandelt worden. Der Vortragsende wendet sich der "Interaktion im therapeutischen Dialog" zu. Fritz B. Simon stellt aus systemischer Sicht Affekte als Wirklichkeitskonstruktionen konzeptualisieren und deren Wirkung in der direkten Interaktion dar. Vortrag im Rahmen der 50...
Prof. Dr. med. Horst Kächele, Prof. Dr. med. Michael von Rad, Prof. Dr. med. et phil. Helm Stierlin Verena Kast leitet als Moderatorin mit einigen Thesen zum Thema Beziehung und Übertragung aus psychoanalytischer Sicht Jungscher Prägung das Thema ein. Helm Stierlin spricht über den Stellenwert der Begriffe Beziehung und Übertragung bei einem therapeutischen Vorgehen, das von Anfang an alle Mitglieder eines Systems einzubeziehen versucht. Horst Kächele zeigt auf, welche Aspekte des Übertragungskonzeptes sich empirisch-quantitatriv erfassen lassen. Michael von Rad spricht über typische Konflikte , die sich in der Behandlung von Menschen ergeben, die ungeübt sind im Artikulieren von Gefühlen und die den Spielraum der Phantasie wenig nutzen können. Vortrag im Rahmen der 50. Lindauer Psychotherapiewochen "Psychodynamische Konzepte heute - Tiefenpsychologie im Brennpunkt", 08. - 20. April 2000 in Lindau, ca. 84 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (335 MB video)
Prof. Dr. med. Dieter Bürgin, Prof. Dr. Franz Caspar, Prof. Dr. med. Sven Olaf Hoffmann: Nach einer einführenden Klärung des Begriffs "innere Welt" durch den Moderator stellt Sven Olaf Hoffmann in einer Übersicht eine Ableitung und Differenzierung der klasischen psychoanalytischen Konzepte Internalisierung, Introjektion und Inkorporation unternehmen und ihre Bedeutung und Entstehung psychischer Repräsentanzen dar. Dabei wird die Gefahr einer "Verdinglichung" der Begriffe der Kritik eines "räumlichen Konkretismus" gegenübergestellt. Dieter Bürgin stellt die entwicklungspsychologische Basis der "inneren Welt" dar, von der pränatalen Basis über den ersten Interaktionen bis zu Ausformungen in der Adolesenz und den fortwährenden Prozess umfassender Überarbeitungen...
Prof. Dr. med. Dr. Phil. Hinderk Meiners Emrich, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Prof. Dr. Ernst Pöppel: Cristoph Mundt weist in einer Vorbemerkung über den Wandel des Bewusstseinsbegriffs darauf hin, dass das 20. Jahrhundert mit Nietzsche, der Psychoanalyse und Heideggers Ontologie eine Abkehr vom Egozentrismus der Bewusstseinsbegriffe Descartes und Kants gebracht hat. Auch in jüngeren neurowissenschaftlichen Befunden spiegelt sich die Auflösung des vormaligen egozentrisch und egokausativ konzipierten Bewusstseinsbegriffs zugunsten einer dezentralen Vielfalt von Bewusstseinskonstituenten, aus denen das reflektierende Ich eher hervorgeht, als dass es die Dynamik von Entstehen und Vergehen von Bewusstseinsinhalten steuern würde. Ernst Pöppel spricht über die enge zeitliche Begrenzung des Zustandes "bewusst", dessen präsemantisch vorgegebenes Intervall von Elementen des unmittelbaren Erlebens, der Anschauung und der Reflexion besetzt wird...