Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens

Fachvorträge, Einführungen und Fortbildungen aus zahlreichen Wissenschafts- und Lebensbereichen, Bibliothek und Kultur-Archiv wertvollen Menschheitswissens
Auditorium Netzwerk Fachkongresse 1997/04 - 47. Lindauer Psychotherapiewochen
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Mit Diskussion Prof Dr. Gottfried Fischer: Die Folgeschäden bei Opfern von Gewaltverbrechen werden u.a. anhand eigener Untersuchungsergebnisse aus dem "KOM-Projekt" ("Kölner Opferhilfe Modellprojekt" in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, NRW) dargestellt und diskutiert. Näher eingegangen wird auf Risikofaktoren für die Entwicklung eines psychotraumatischen Belastungssyndroms im Anschluss an die Gewalterfahrung. Für sekundäre Prävention und Therapie werden die Grundlagen eines Interventionskonzepts dargestellt, die "Mehrdimensionale Psychoanalytische Traumatherapie" (MPIT)...
Unheimliche Geschichte-Geschichten - Die verheimlichten Spätfolgen von NS-Zeit und tabuisierten Ereignissen Dr. Almuth Massing: Spätestens seit der kontroversen Diskussion von Goldhagens "Hitlers willige Vollstrecker" müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das Erbe der Vergangenheit weiterhin durch unbewusste - auch bewusste - Tradierungen und unbewusste Identifizierungen weiterhin wirksam und damit in mannigfaltigsten Symptombildern und Verstörungen aufzuspüren ist. Eine weitere Begründung, dass die Chance nicht vertan werden darf, unserer "unheimlichen Geschichte" Be-Achtung zuzuwenden, liegt in der Tatsache, dass die Zeugen - Opfer, Täter, Mitläufer - bald nicht mehr nach ihren "verheimlichten Geschichten" befragt werden können, da sie verstorben sind...
Prof. Dr. Alfred Drees: Die weltweite Folterpraxis in unserer Zeit bedarf einer offenen, kritischen und engagierten Betrachtung, bevor wir uns der Therapie von Folteropfern zuwenden können. Denn wir sind Teilnehmer unserer Geschichte. Wir sind Betroffene. Die Zunahme von Gewaltopfer stellt Hilfswillige, Berater und Psychotherapeuten vor zum Teil unlösbare Aufgaben. Es zeigt sich, dass mitmenschliches Einfühlen in das Leiden der Gewaltopfer, vor allem bei foltertraumatisierten Patienten, seine Grenze in der Tatsache findet, dass das Ausmaß des durchlittenen Schreckens nicht übertragbar ist in nachvollziehbare mitmenschliche Gefühle und das die empathische Offenheit der Helfenden regelhaft überfordert wird. Gewaltopfer sind in ihrer traumatischen Erlebenswelt eingeschlossen. Sie haben den Zugang zu ihrem prätraumatischen Gefühlsreichtum verloren...
Prof. Dr. Rainer Krause: Ausgehend von der therapeutischen Beziehung und ihrer grundlegenden Andersartigkeit zu anderen Beziehungen, wird die Situation, in der die psychoanalytische Theorie entstand, untersucht. Es werden die verschiedenen Modi der Verarbeitung in der Forschung und der Psychotherapie/Psychoanalyse und ihre partielle Vereinbarkeit besprochen (Beobachtung, Empathie, Bedeutungsaufhellung). Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 283 Min. auf 5 DVDs oder als Sofortdownload (543 MB video)
Dr. Hildegund Heinl: Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf der Beziehung von seelisch-körperlicher Traumatisierung im Lebensverlauf einerseits und der chronischen Schmerzkrankheit des Bewegungssystems andererseits als eine der Ausdrucksformen für unbewältigte traumatische Erfahrungen. Seelische und körperliche Misshandlung, seelische und körperliche Vernachlässigung, emotionale und sexuelle Ausbeutung, Armut und Krankheit in der Familie gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren, die den Entstehungsprozess einer chronischen Schmerzkrankheit begünstigen. Die Referentin stellt vielfältige kreative, diagnostische und therapeutische Zugangswege zum Patienten und seiner traumatischen Erfahrung anhand von Einzelfallbeispielen und Bildmaterial dar. Die dargestellten Fälle sollen ermutigen, von der weit verbreiteten resignativen Einstellung zur Schmerzkrankheit als Schicksal, "mit dem man leben muss", hin zu einer Hoffnung auf Linderung, vielleicht auch Heiliung , sich auszurichten...
Eine Spurensuche Dr. med. Anita Eckstaedt: Vortrag und Diskussion zum Leitthema "Das Trauma". Dr. med. Anita Eckstaedt vertieft sich auf die traumatischen Folgen des Nationalsozialismus anhand mehrerer Fallbeispiele bestehend aus Gesprächen mit Patientinnen und Patienten aus ihrer Praxis. Vortrag und Diskussion im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 120 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (349 MB video)
Wie das Opfer zum Täter wird Prof. Dr. Manfred Cierpka mit Dr. Barbara Diepold: Die Geschichte der Menschheit ist von Gewalt gezeichnet. Eine Gewalttat scheint die nächste zu gebären, und die öffentliche Diskussion wird derzeit von diesem Thema auf unterschiedlichen Ebenen beherrscht: So werden erst jetzt, 50 Jahre nach Kriegsende, beängstigende Aspekte der nationalsozialistischen Geschichte deutlich, dass nämlich "ganz normale Männer" - so ein Buchtitel von Ch. Browning - Gewalttäter waren, und das ganze deutsche Volk bereitwillig das brutale Mordprogramm seines Diktators vollstreckte - so die Anklage D. Goldhagens. In diesem Vortrag geht es um die Art von Gewalt, bei der die Täter zumeist aus dem eigenen familiären Umfeld stammen. Die Traumaforschung zeigt, dass viele Opfer ihre schrecklichen Erfahrungen so verarbeiten, dass sie die Passivität der Opferrolle in die Aktivität eigenen gewalttätigen Handelns verkehren...
Prof. Dr. Almuth Sellschopp: Der Vortrag geht aus geschichtlicher Sicht auf die Merkmale ein, die die Trauma-Phänomenologie und Pathologie gliedern. Er behandelt desweiteren die heute gültigen diagnostischen Klassifikationen und ihre Psychodynamik. Die Referentin schließt mit der Darstellung der wichtigsten Modi traumatischen Erlebens, sie zeigt Besonderheiten differentieller Indikationen auf und gibt therapeutische Angebote. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 60 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (113 MB video)
Dr.Mathias Hirsch: Traumatische Gewalt in der Familie, wie körperliche Misshandlung und sexueller Missbrauch, überrollt die körperlichen, sexuellen, sowie psychisschen Grenzen des Kindes. Auch Opfer vom Extremtraumatisierung im Erwachsenenalter regredieren auf das Stadium eines hilflosen, abhängigen Kindes; die Abwehrmechanismen, die ein Überleben ermöglichen, sind gleich: Dissoziation von Teilen des Körper-Selbst, sowie die Internalisierung der Gewalterfahrung und der entsprechenden Beziehung in Form von Introjektion und Identifikation mit dem Aggressor. In der psychoanalytischen Therapie des Opfers kommt es darauf an, das fremdkörperartige traumatische Introjekt zu externalisieren, es mitsamt den dissoziierten Affekten in die Übertragungsbeziehung zu bringen, bzw. projektiv externalisierte Selbst- und Objektanteile zu integrieren...
Prof. Dr. Ulrich Sachsse mit Dr. Luise Reddemann: Eine Behandlungsstrategie für in der Kindheit traumatisierte Patienten und Patientinnen Die Vorlesung vermittelt das aktuelle diagnostische Verständnis traumabedingter Symptombildung und eine gestufte, imaginative Psychotherapiestrategie, die die Dissoziationsfähigkeit der PatientInnen therapeutisch aufgreift: Ressourcenorientierte Bildung eines sicheren inneren Ortes, Schaffung innerer Helfer, verschiedene Techniken der Traumaexposition in der Imagination, Ansätze für eine neue Sinnfindung, Gestaltung der therapeutischen Beziehung. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 279 Min. auf 5 DVDs oder als Sofortdownload (752 MB video)
Prof. Dr. Brigitte Boothe: Erzählungen künden von "psychischer Wahrheit", jedoch in vermittelnder Weise. Erzählte Welt ist keine faktische, sondern eine dramatische Welt. Ihr Lebenselement ist nicht Abbildung, sondern die Suggestion. Der Erzähler ist nicht einsam, sondern entfaltet sich inmitten sozialer Resonanz. Der Hörer wird Gefäß für ein psychisches Anliegen und genießt emotionalen Mitvollzug. Die Erzählung ist manipulationskräftig, der Hörer manipulierbar. Psychotherapie kann maligne in den Sog von Erzählkonstruktion geraten. Die "psychische Wahrheit" als gelebter Konflikt ist die verdeckte Basis der Erzählkonstruktion. Jene wird jedoch nicht sichtbar und nicht bearbeitbar, wenn die Konstruktionen sich dem Aufbrechen, dem Infragestellen verweigern. Vortrag, Diskussion sowie Schlusswort von Theodor Seifert der 1. Woche im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 90 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (208 MB video)
Prof. Dr. Jürgen Körner: Behandlungsgeschichten lassen sich wie eine Novelle lesen: Sie erzählen von einer menschlichen Begegnung, in der sich etwas Neues, "Unerhörtes" ereignete, eine Episode im Leben zweier Menschen, die in beiden auch ihrem Ende fortwirkt. Während eine Novelle sich selbst zu erzählen scheint, wendet sich eine Behandlungsgeschichte (fast) immer an einen, wenn auch abwesenden Leser. Und während der Autor einer Novelle so tun darf, als verfolge er selbst keinerlei Absicht, dürfen wir dem Erzähler oder dem Schreiber einer Behandlungsgeschichte regelmäßig unterstellen, dass er uns - zumindest indirekt - etwas Bestimmtes mitteilen will. Vielleicht möchte er uns mit Hilfe der Behandlungsgeschichte von seiner psychodynamischen Hypothese überzeugen, im anderen Falle ist es ihm daran gelegen, seine fachliche Qualifikaton nachzuweisen...
In diesem Vortrag geht Daniel Stern ergänzend und vertiefend auf die Vorlesung "Die Entwicklung des Selbst" ein: In meinem Vortrag werde ich mich mit Narrativen und dem narrativen Selbst in der psychotherapeutischen Situation beschäftigen. Narrative sind ein beliebtes Thema, und ich werde es aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Ich würde gerne mit der zentralen Bedeutung des Narrativs in der Psychotherapie beginnen. Das Narrativ steht im Zentrum der verbalen Psychotherapie. Wenn man darüber nachdenkt, gehört alle Information, die ein Patient liefert, zum sog. Narrativ. Patienten erzählen dem Therapeuten Geschichten darüber, wer sie sind, wie ihre Mutter war, wie sie glauben, wie der Therapeut ist und was gestern passiert ist. So besteht der größte Teil der Information in der verbalen Psychotherapie aus Geschichten, mit anderen Worten Narrativen...
Vortrag und Diskussion MSW Rosemarie Welter-Enderlin: Geschichten, die im therapeutischen Gespräch erzählt werden, sind in besonderer Weise geeignet, die Struktur handlungsleitender Wirklichkeitskonstruktionen zu erhellen. Was man nicht erklären oder genau definieren kann, muss man erzählen. Auf der Grundlage familialer Sinnstrukturen (metaphorisch ausgedrückt: der Melodien, zu denen Menschen ihren Tanz tanzen), können im gemeinsamen Prozess des Fragens und Erzählens Schritt um Schritt neue Kapitel zu den bisherigen Geschichten entworfen werden. Damit werden psychische und soziale Strukturtransformationen angestoßen, die zu "systemeigenen" Lösungen führen: Aus der Rekonstruktion der Vergangenheit sprießt Zukunft. Als problematisch definiertes Verhalten kann dabei als Vorne anstehenden Wandels verstanden werden...
Lebensgeschichte(n) im szenischem Handeln Dr. Grete Anna Leutz: Im Psychodrama wird das Narrativ durch szenische Darstellung vertieft und erweitert. Das spontane szenische Handeln aktualisiert Körpererinnerungen u.a auch an vorsprachliche Lebenserfahrungen, die sich einer rein erzählenden Wiedergabe om Allgemeinen entziehen würden. Ihre Bewusstmachung und Integration in die Lebensgeschichte wird therapeutisch als wichtig erachtet. Im Narrativ enthaltene Entwürfe für künftiges handeln können im Psychodrama zusätzlich auf die Realitätsprobe gestellt und gegebenenfalls eingeübt werden. Das Narrativ setzt sowohl in verbaler als auch geschriebener oder szenischer Darstellung für den Erzähler einen rezipierenden Mitmenschen voraus. Im Sinne Morenos darf es als "Einladung zu einer Begegnung" verstanden werden...
Mit Beispielen aus der Weltliteratur Léon Wurmser: Ausgehend von einer Aussage von George Eliot, dass sie in ihrem Roman "Romola" auf "die Ausübung einer wahrhaften Vorstellungskraft in der historischen Darstellung abziele, indem sie "alle bestehende Evidenz brauchte und das, was fehlte, durch sorgfältige analogische Schöpfung ergänzte" werden tiefe Wesensähnlichkeiten bestimmter literarischer Werke mit der psychoanalytischen Arbeit und Theorie untersucht. Die Psychoanalyse zielt ihrerseits auf die systematisch ordnende und symbolisch darstellende, voraussagenkräftige, also wissenschaftliche Erfassung der Seele ab, und zwar des Innenlebens, das im Konflikt steht. Doch verbindet sie diese mit einem historischen Bewusstsein des Einzellebens, das eine Unmenge von Einzelheiten zusammenfasst und in oft dichterischer Form dem Patienten vermittelt und natürlich, mutatis andis, auch dem Fachpublikum...
Erkennen, Erleben und Rekonstruktion der eigenen Geschichte Prof Dr. Dieter Ohlmeier: Das Thema erinnert an jenen Dreitakt, den Freud 1914 in seiner bekannten psychoanalytischen Arbeit "Erinnern - Wiederholen - Durcharbeiten" genannt hat. Und damit versucht er die zentrale Ebene des sogenannten "behandlungs-technischen Vorgehens" der Psychoanalyse zu beschreiben, die sich auf das Erinnern, das Wiederholen und das Durcharbeiten beim Patienten in ihrer Aufmerksamkeit und in ihrer Aktivität von Seiten des Therapeuten zu richten hat. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 56 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (164 MB Video)
Skriptgeschichten Angela Seifert: Wenn die Lebensgeschichte nicht weiter Geschichte bleibt, sondern Erzählung wird, ist Bewusstheit über Zusammenhänge möglich, in die der betreffende Mensch sich bislang hilflos verwickelt glaubte. Bewusstwerdung braucht ein Gegenüber: dieses kann in Gestalt der Leitfigur - des "Helden" - der Erzählung besser wahrgenommen werden als in der Verwobenheit der Lebensgeschichte. In der Identifizierung mit den Leitfiguren der verschiedenen Geschichten geschieht auch die Distanzierung zur eigenen Vergangenheit, die nunmehr mit ein bisschen Weinen und Lachen als wunderbare, grandiose, schlaue oder kühne Inszenierung betrachtet werden kann. Daraufhin kann dann die Entscheidung getroffen werden: Will ich diese Rolle weiterspielen oder schreibe ich mein Skript um und weise mir eine Rolle zu, die heute besser zu mir passt...
Erzähltes, Verschwiegenes, Mythen und Geheimnisse in der Familientherapie Dr. Terje Neraal: Zunächst springt einem das Gegensätzliche zwischen Mythen und Geheimnissen ins Auge: Bei den Mythen handelt es sich um eine spezielle Art von Erzählungen, während es bei den Geheimnissen um Verschwiegenes geht. Bei näherer Betrachtung werden jedoch Gemeinsamkeiten deutlich. Sowohl bei den Mythen, als auch bei den Geheimnissen geht es um die Frage: Wieviel Wahrhaftigkeit können wir uns selbst erlauben, wieviel Wahrheit können wir den anderen zumuten? Denn bei Mythenbildungen handelt es sich um eine Verfälschung der Wahrheit, bei der Geheimhaltung wird sie jemanden vorenthalten. Von daher liegt es nahe zu vermuten, dass die Wahrheit deswegen verdreht oder verschwiegen wird, weil sie Angst macht, und dass Mythen und Geheimnisse Schutz- und Abwehrfunktionen erfüllen...
Prof Dr. Dirk Zimmer: Wesentliches Kennzeichen einer modernen kognitiven Verhaltenstherapie ist die Überlegung, wie neue Lernerfahrung auf der affektiven, kognitiven und Verhaltens-Ebene innerhalb und außerhalb der therapeutischen Beziehung angeregt werden können. Diese zukunftsweisende Aufgabe ist in der Regel nur möglich auf der Basis eines guten Verständnisses der zentralen kognitiv-emotionalen Schemata und ihres biographischen Hintergrundes. Aktuelle emotional bedeutsame Situationen sind daher häufig Anlass, Brücken zwischen gegenwärtigen Konflikten und frühen Erfahrungen zu schlagen und gezielt Erzählungen anzuregen. Der Wahrheitsgehalt der Rekonstruktion der eigenen Geschichte ist dabei weniger im Vordergrund als die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen und auftauchenden Bildern. Diese Auseinandersetzung mit alten Bildern und Überzeugungen kann deutlich machen, wo wichtige Schritte vermieden wurden und Freiheiten eröffnen, diese zu wagen...
Eröffnungsvortrag Prof Dr. Rainer Krause: Ausgehend von dem amerikanischen Bestseller "Die therapierte Erinnerung. Vom Mythos der Verdrängung bei Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs" wird das Problem des sogenannten "false memory syndroms" und der damit verbundenen Gedächtnismodelle aufgerollt. Anhand zweier klinischer Episoden mit "Amnesien" wird die Frage diskutiert, welche Art von Schlussfolgerugen man aus der klinischen Situation in Bezug auf die Faktizität von Erinnerungen bzw. vormals verdrängten Erinnerungen machen kann. Daran anschließend wird eine Synopsis über die modernen Gedächtnisvorstellungen, die Bedeutung des Traumas und von Dissoziationen im Rahmen dieser Gedächtnisvorstellungen und die wesentlichen Unterschiede zum klassischen psychoanalytischen Gedächtnismodell Freuds diskutiert. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 15. - 25. April 1997, ca. 60 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (118 MB video)
Prof. Dr. Ethel Person: Vortrag zum Leitthema "Das Narrativ - aus dem Leben Erzähltes". Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 60 Min. auf 1 DVD oder als Sofortdownload (115 MB video) auf Englisch
Klinische Vorlesung Prof. Dr. Michael Ermann: Das posttraumatische Syndrom umfasst unter strukturellen Aspekten ein Spektrum von unterschiedlichen Folgen der Traumaverarbeitung, von der akuten und posttraumatischen Reaktion über die traumatische Spätreaktion bis hin zu den posttraumatischen Symptomneurosen und Persönlichkeitsstörungen. In der Vorlesung werden diese Störungen unter diagnostischen Aspekten dargestellt und von den üblichen Neurosen abgegrenzt, die auf neurotischen Entwicklungen beruhen und in die Frühzeit der Entwicklung zurückreichen. Aus dieser Unterscheidung ergeben sich Modifikationen für die psychoanalytisch fundierte Behandlungsstrategie der posttraumatischen Störungen. Vortrag im Rahmen der 47. Lindauer Psychotherapiewochen "Das Narrativ", 14. - 18. April 1997, ca. 273 Min. auf 1 DVD
Für den Körper gibt es kaum Unterschiede zwischen einer Erfahrung und der Vorstellung/Imagination einer Erfahrung. Daher werden therapeutische Verfahren kritisch hinterfragt, die schwerpunktmäßig nichts als das Reden über traumatische Erinnerungen fordern. Die ReferentInnen stellen eine Traumatherapie vor, die sich wesentlich auf hypnotherapeutische und katathym-imaginative Techniken stützt. Nach Auffassung der ReferentInnen kann nur ein genügend starkes Ich traumatisches Material assimilieren. Die eigentliche Traumaarbeit besteht in einem dosierten imaginativen und auf inneren Trost aufbauenden Wiedererleben traumatischer Szenen. In der Abschlussphase geht es um die (Wieder-)Entdeckung kreativer Fähigkeiten im imaginativen und realen Raum. (1997, 40 Min. auf 1 CD oder als Sofortdownload (66 MB audio))
Unter strukturellen Aspekten umfasst das posttraumatische Syndrom ein Spektrum unterschiedlicher Folgen von Traumaverarbeitung - von der akuten und posttraumatischen Reaktion über die traumatische Spätreaktion bis hin zu posttraumatischen Symptomneurosen und Persönlichkeitsstörungen. Themen: Der Begriff “Trauma” / Das Trauma als Prozess / Verschiedene Formen posttraumatischer Störungen / Extreme Traumata im Zusammenhang mit KZ-Haft und Holocaust / Sexuelle Traumatisierungen / Aspekte einer speziellen Trauma-Psychotherapie / Die Bedeutung von Traumata in der frühen Kindheit. (1997, 271 Min. auf 4 CDs oder als Sofortdownload (357 MB audio))
Die Vorlesung vermittelt das aktuelle diagnostische Verständnis traumabedingter Symptombildung und eine gestufte, imaginative Psychotherapiestrategie, die die Dissoziationsfähigkeit der PatientInnen therapeutisch aufgreift: Ressourcenorientierte Bildung eines sicheren inneren Ortes / Schaffung innerer Helfer / Verschiedene Techniken der Traumaexposition in der Imagination / Ansätze für eine neue Sinnfindung / Gestaltung der therapeutischen Beziehung. (47. Lindauer Psychotherapiewochen 1997, Vorlesung, 275 Min. auf 5 CDs oder 2 DVDs oder/als Film 281 Min. als Sofortdownload (374 MB audio, 2,9 GB video))
Die vorherrschende “neurotische Persönlichkeitsorganisation” ist die Pathologie der Libido oder der Sexualität im üblichen Sinne. Gut gesicherte Befunde belegen, dass strukturiertes aggressives Verhalten von Kindern von frühen, schweren, chronischen physischen Schmerzen herrühren kann, und dass aggressive Interaktionen mit Müttern ähnliche Verhaltensweisen bei den Kindern nach sich ziehen. Kernberg weist auf die Wichtigkeit dieser Sichtweise für das Verständnis der Pathologie von Aggression deshalb hin, weil die Erforschung von schweren Persönlichkeitsstörungen durchgängig das pathologische Vorherrschen von Aggression als Hauptaspekt beweist. (, 84 Min. auf 2 CDs oder als Sofortdownload (123 MB audio))
In den Bereichen Organisations- und Personalentwicklung, Bildung und Beratung wird es zunehmend wichtiger, schnell und effizient nach neuen Strategien und Lösungen zu suchen und diese auch erfolgreich anzuwenden. Dies ist oft schwer zu realisieren. Ausgehend von persönlichen Hintergründen bis hin zu Beispielen aus der Praxis eines Beratungsanliegens wird demonstriert, welche Schwierigkeiten es dabei gibt. (1997, 63 Min., 1 CD oder als Sofortdownload (85,3 MB audio))
Zu diesem Artikel wurden noch keine inhaltlichen Angaben hinterlegt. (1997, 240 Min. auf 5 CDs oder als Sofortdownload (303 MB audio))
Die sexuelle Traumatisierung von Frauen, die noch immer verharmlosend, verschleiernd, abwertend und damit völlig unprofessionell „sexueller Missbrauch” genannt wird, ist eine sehr viel weiter verbreitete Gewaltanwendung als bislang angenommen wurde. Ihre Folgen für die Entwicklung der betroffenen Mädchen und Frauen sind gravierend. Sie sind durchaus zu vergleichen mit den Reaktionen von Folteropfern und Opfern anderer Traumatisierungen. Fast immer liegt ein posttraumatisches Belastungssyndrom vor. Schwerwiegend für die weitere Lebensgestaltung ist auch die Abspaltung vom Körper und von Körpersensationen. Mit den üblichen psychotherapeutischen Methoden lässt sich eine solche Erfahrung, die außerhalb des Rahmens normaler menschlicher Verarbeitungsmöglichkeiten liegt, nicht behandeln. Im Vortrag werden Besonderheiten der Therapie angesprochen. (1997, 57 Min. auf 1 CD oder 1 DVD oder als Sofortdownload (82 MB audio, 117 MB video))
Das Spezifische des ökologisch-koevolutiven Ansatzes liegt in der Fokussierung auf die Entwicklung der Person in Wechselwirkung mit den von ihr real geschaffenen äußeren Strukturen, auf das Beantwortetwerden ihrer Wirkungen, auf der Fähigkeit, sich eine Beziehungsnische zu schaffen, die persönliche Entwicklungen zugesteht, ermöglicht, herausfordert und strukturiert. Mit Fallbeispielen. (1997, 380 Min. auf 8 CDs oder als Sofortdownload (551 MB audio))